CCCI.

1402, October 14. Peterwicz.

Hermann von Reichenbach erneuert seinem Scholzen zu Baumgarten einen alten Brief über das Gericht daselbst.

In gotis namen amen. Ich Herman von Richenbach erbhirre des hernoch geschreben gutes zum Bomgarthen bekenne offintlich mit desim keginwortigen briefe und thu kund allen, das vor mich komen ist meyn liebir getruwir Petir schultis do selbist zum Bomgarthen und beweist vor mir eynen alden vnvorzerten brieff obir dasselbe gerichte zum Bomgarthen und hat mich demuteclich ym und seynen elichen geerbin eynen andern newen brieff dorobir noch lawte des alden briefis zu gebin. Des habe ich angeseen seynen fleizegen dinst und mit vorgehabtem rate meyner frunde und habe ym und allin synen elichen geerbin und nachkomelingen vorreichet und vorlanget eyne freye hube zu deme gerichte, den dritten phennyg, der do von deme gerichte obir das gancze dorff bekommit und eyne freye schafftrift als vil schaff, als her ader syne geerbin und nachkomelinge obir zomir und wynter habin wil und erneren mag, zu treiben an allis hindernis, alz erbis recht ist. Auch sal her mir und meynen geerbin und nachkomelingen, hirren desselbin gutes, her und syne geerbin und nachkomelinge dynen mit eyme pherde von czween marken und mit eyme knechte als uffte, als man gemeynlich gebutet zu dynen andern myns hirren des kuniges man yn deme wicbilde Frankinstein und sal sust allir andere dinste und beswerunge ledig und los seyn nu und eweclich. Wer abir sache, das dasselbe phert sturbe adir sust vorlorn wurde yn dem selbin dinste adir vorterbit wurde, so globe ich ym und meyne geerbin eyn ander als gut phert zugebin und zuschicken, alzo das her und syne geerbin keynen schaden dovon entphoen und habin sullen. Des zu eyme ewigen gedechtnisse, zo habe ich desin brieff lassen vorsigelt werden mit meynem anhangendem ingesigle. Do sint bey gewest: her Nicolaus Gundram pharrer zu Petirwicz, Augustin vom Bomgarthen, Benesch Seckil, Johannes Lobin meyn schreiber und ander vil truwirdegir. Gebin zu Petirwicz nach gotes geburte virczenhundirt iar darnach yn deme andern iare am nesten sunabunde vor sante Gallen tage.

Or. Perg. Das an Fäden von grünvioletter Seide befestigt gewesene S. ist abgerissen und fehlt.

Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.